Fördern

Im Jahr 2000 wurde der erste Förderbereich in der Hans Winkler Werkstatt bezogen, im April 2006 der zweite Bauabschnitt des Förderbereichs. In diesen Bereichen werden z. Z. 65 Werkstättler auf 56 Plätzen betreut, die beispielsweise aufgrund eines frühkindlichen Hirnschadens unter schweren geistigen und körperlichen Behinderungen leiden. Zusätzliche Beeinträchtigungen stellen Epilepsien, psychische Erkrankungen oder auch autistische Störungen dar.
Aus diesen Behinderungen resultiert oftmals, dass die Werkstättler:

  • auf ständige, umfassende Hilfestellungen angewiesen sind
  • ihre Umweltsituation sehr verzögert wahrnehmen
  • in ihren sozialen Fähigkeiten derart eingeschränkt sind, dass sie ständige Zuwendung benötigen
  • aufgrund ihrer Behinderung bei den Verrichtungen des alltäglichen Lebens auf ständige Hilfe angewiesen sind.
 
Frühstückszeit im Förderbereich

Eine Aufnahme der Beschäftigten in diesem Bereich erfolgt, wenn sie aufgrund ihrer Beeinträchtigungen nicht oder noch nicht in den Produktions- oder Berufsbildungsbereich der Werkstatt Über den Teichen integriert werden können.
Um bei diesen Werkstättlern, die einen erhöhten Pflege- und Betreuungsbedarf haben, eine ausreichende und angemessene Förderung zu gewährleisten, besteht für diesen Bereich ein erhöhter Personalbedarf. Auch setzt sich dieses Personal aus Mitarbeitern verschiedenster heilpädagogischer Berufe zusammen, z.B.:

  • Heilpädagogen
  • Heilerziehungspfleger/innen
  • Krankenpfleger/innen
  • Ergotherapeuten u. ä.

Das große Ziel der Werkstatt Über den Teichen ist die berufliche Rehabilitation der Werkstättler, die mit der Vermittlung auf den freien Arbeitsmarkt abgeschlossen werden sollte. Für den Personenkreis im Förderbereich gilt jedoch eine geänderte Zielsetzung und Aufgabenstellung:

  • Angebot einer Tagesstrukturierung im Sinne des Normalisierungsprinzips
  • Individuelle und ganzheitlich Persönlichkeitsorientierung und Förderung
  • Unterstützung der Selbstbestimmung
  • Bewahrung und Erlangung von Selbstständigkeit
  • Erweiterung und Erhaltung von Fähigkeiten und Aufhalten von Rückschritten
  • Entfaltung des personalen, körperlichen, sozialen und geistigen Potentials
  • Wahrnehmung der eigenen Person, des Gegenübers und der Umwelt, d. h. Entwicklung der Ich-Kompetenz (gute Beziehung zu sich selbst), der sozialen Kompetenz (zur Sach- und personalen Umwelt) und der Sinn-Kompetenz (zu ideellen Werten)
  • Verständigungsmöglichkeiten ermitteln und Kommunikationswege erweitern
  • Anregung der Kreativität
  • Integration in die Bereiche der Werkstatt Über den Teichen
  • Berufliche Rehabilitation, d. h. im Förderbereich: Heranführung an einfachste Produktionstätigkeiten
  • Vorbereitung auf Praktika im Berufsbildungs- und/oder Produktionsbereich
  • Integration in den Arbeitstrainings- und Produktionsbereich
 
Blick in den Förderbereich

Um die Ziele erreichen zu können, werden verschiedene Methoden angewandt. Aufgrund der beruflichen Vielfalt setzen die Mitarbeiter in ihrer Tätigkeit verschiedene Schwerpunkte. Die Vorgehensweise beinhaltet:

  • selbständiges und lebenspraktisches Training
  • arbeitstherapeutische Einführung und Hinführung zu produktiven Tätigkeiten und Arbeitsabläufen
  • Gruppenarbeit
  • Werken und Gestalten
  • Ergotherapeutische und heilpädagogisch Einzelförderungen
  • Wahrnehmungsförderung
  • Förderpflege
  • Kommunikationsförderung
  • Förderung der Psychomotorik
  • Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Die Förderangebote werden in den Werkstattalltag eingebunden, um eine Übertherapisierung zu vermeiden und gleichzeitig den Arbeitstagen Struktur zu verleihen. Das Angebot der ganzen Woche liegt im Wochenplan vor.

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